Dienstag 31.3.2020

Gestern am späten Nachmittag in unserer Pfarrkirche St. Jakobus. Am Hochaltar ist alles für die Hl. Messe bereitet. Ich habe sie, wie seit dem 23. März an jedem Werktag, in leiblicher Hinsicht allein gefeiert. Bestimmt ist manchem auch das Geläut zur heiligen Wandlung aufgefallen.

Vor dem Hintergrund solcher Eucharistiefeiern ohne Öffentlichkeit, die ja alles andere als den Normalzustand darstellen, hat ein Priester kürzlich eine sehr kreative Idee umgesetzt, die rasch Nachahmer fand: Um als Zelebrant in diesen besonderen Tagen nicht in „leere Bänke“ schauen zu müssen, bat er um Zusendung von Portraitfotos seiner Pfarrangehörigen. Mit den eingegangenen Fotos, aufgestellt in oder befestigt an den Kirchenbänken, stehen so die Gesichter einer sonst auch räumlich gegenwärtigen Gottesdienstgemeinde wenigstens bildhaft vor Augen. Ein schöner Gedanke, ganz ohne Zweifel!

Aber ich gestehe, nicht einen Augenblick daran gedacht zu haben, Ähnliches auch selbst nachzutun. Warum nicht?

Es muss genügen, dass ich meine Pfarrkinder, deren Gesichter mir doch vertraut sind, im Herzen trage! Es muss genügen!