Vortrag von Pater Seitz beim Frauenbund

Wie kann man heute christlich leben – die Freude teilen? Dieser Frage stellte sich der Diözesanbeirat, Pater Dr. Jakob Seitz aus Windberg, im Rahmen eines Vortrags auf Einladung des KDFB-Bezirksverbandes Sulzbach. Christ sein und Freude müsse kein Widerspruch sein, da Jesus selbst ein Mensch war, der mit anderen Menschen Freude teilte. Freude und Ernsthaftigkeit dürfen im Christsein eine Verbindung eingehen, aus der man selbst und andere Menschen Freude schöpfen können. Dazu sei es wichtig, die Bereiche „Beziehung zu sich selbst“, „die Beziehung zu den Mitmenschen“ und die Beziehung zu Gott“ in einer guten Balance zu halten.

In der Beziehung zu sich sei es notwendig, das Leben nicht nur unter Arbeit und Leistung zu betrachten, Um sich selbst auf die Spur zu kommen, legte P. Jakob den Zuhörern nahe, Zeiten der Ruhe und der Muse zu pflegen. Dies sei schon im Schöpfungsbericht zugrunde gelegt: „Am siebten Tag ruhte Gott“.

In der Beziehung zu den Mitmenschen gehe es vor allem um Ermutigung, seine Talente zum Wohl anderer Menschen einzusetzen. Wer sich selbst immerzu sage, dass es ohnehin nicht gehe oder er es das nicht könne, ohne es jemals probiert zu haben, wird nie erfahren, was er wirklich kann. Zum anderen wies der Referent darauf hin, dass wir anderen Menschen oft mehr bedeuten als wir wissen.

Dies wirke sich auch auf die Beziehung zu Gott aus. So seien viele Menschen mit der Frage belastet: Muss ich jeden Sonntag zur Kirche gehen, um ein guter Christ zu sein? Was muss ich tun, um in den Himmel zu kommen? Durch die Ängste aus der Furcht, am Ende vor Gott mit dem Leben nicht bestehen zu können, entstehe ein „Muss“, das den Menschen nicht zur Freude am Glauben animiere. Diese entstehe durch den Glauben an einen Gott, der uns mit seiner Liebe, seiner Verzeihung und seiner Barmherzigkeit beschenkt. Konkret heiße es: Ich muss nicht in die Kirche gehen, um eine Pflicht zu erfüllen, sondern ich darf mich mit anderen Menschen versammeln, die mit mir auf dem Glaubensweg sind. Jeder dürfe an seinem Platz mit seinen Begabungen und Talenten dazu beitragen, dass andere Menschen Glaubensfreude spüren. Dies geschehe oft durch kleine Gesten und Handreichungen.

So ergebe sich die Antwort auf die Eingangsfrage als Christen zu leben: „Indem wir unseren Alltag mit offenen Augen, offenen Ohren, offenen Herzen und offenen Händen leben, offen für das Schöne und Gute, das uns jeden Tag geschenkt wird. Wenn alles in seinem rechten Maß ist, dann mag es uns auch gelingen, die Freude zu teilen!“

Die Ortsvorsitzende, Christine Sperber, bedankte sich beim Referenten mit einer kleinen Wegzehrung für die Heimreise.

Bild 1: Anhand einfacher Beispiele vermittelte Pater Dr. Jakob Seitz den Zuhörern sein Thema.

 

Bild 2: Mit Interesse verfolgten die Zuhörer die Ausführungen von Pater Dr. Jakob Seitz.