Chronik der Bruder-Konrad Kirche Iber

Chronik der Bruder-Konrad Kirche Iber

Geschichte der Bruder Konrad Kirche - aus der Chronik der Ortschaft Iber - 2013:

1930 war der Bau einer neuen Kirche bereits beschlossen und von Architekt Hauberisser aus Regensburg eine Planung und Kostenschätzung erstellt worden. Mit Beteiligung des Landbauamtes Amberg wurde neben den noch zur Diskussion stehenden Bauplätzen bei der Kapelle und Am Gänsranger der heutige Standort gegenüber der Schule als Bauplatz festgelegt. Die Planung Hauberissers kam jedoch nicht zur Ausführung. Der Bau wurde auch wegen finanzieller Probleme durch die Elektrifizierung der Ortschaft vorläufig zurückgestellt..

1934 aus Plnr. 987 wurde mit Schmalzl Johann und Kunigunde von Iber Nr. 3 (Bühlbauer) eine erst wegzumessende Fläche aus Plnr. 126 im gegenseitigen Wert von 150 Mark getauscht.

1935 trat die Gemeinde Iber aus ihrem Besitz bei Hsnr. 20 die Plnr. 126 1/4 zu 0,341 ha im Werte von 150 RM (als Bauplatz) an die Kath. Kirchenstiftung -1/3 Iber unentgeltlich ab.

1934 wurde nun unter der organisatorischen Leitung von Benefiziat Max Schuster der Bau vorbereitet und nach neuen Planungen und unter der Bauleitung von Architekt Georg Rogler aus Amberg am 7. Oktober in einer feierlichen Grundsteinlegung mit dem Bau begonnen. Die Mauerarbeiten wurden von dem jungen Maurermeister Hans Gnan aus Grossalbershof geleitet und von den Maurern Georg Hubmann aus Iber und Michael Weich von Heroldsmühle unter Mithilfe der Ortsbewohner ausgeführt. Die Lohnkosten für den auswärtigen Maurer übernahm der Bauer Sebastian Hubmann. Sein Sohn Georg arbeitete in seinem Auftrag umsonst als Maurer mit. Die Zimmererarbeiten standen unter der Leitung von Zimmermeister Kaspar Hofmann ("Wurzlou-Paulus") Iber.Nr. 23[3].

Der Bau machte im Laufe des Jahres solche Fortschritte, dass die Maurerarbeiten für das Kirchenschiff mit Turm am Heiligen Abend 1934 abgeschlossen werden konnten. Der Dachstuhl für die Kirche und die Turmkuppel sowie der Sakristeianbau wurden erst im Frühjahr 1935 erstellt.

Nach dem Richtfest, das im Frühjahr 1935 sehr bescheiden gefeiert worden war, konnten die Ausbauarbeiten in Angriff genommen werden. Die gesamten Schreinerarbeiten hat der Schreiner Johann Schmid (Iber - Wurzlohe) ausgeführt.

Die grossen Kirchenfenster wurden von verschiedenen Wohltätern gestiftet. Die eigentlichen Bilder und die Fensterbilder im Altarraum sollen aus einer Kirche bei Regensburg stammen, von wo sie Pfarrer Friedrich Schrems beschafft haben soll. Das große Altarbild, das früher (bis zur Liturgiereform des 2. Vatik. Konzils) den Hintergrund des Altares gebildet hatte, wurde von Kirchenmaler Weber aus Amberg nach einer Idee von Benefiziat Max Schuster geschaffen.

1935 bis zum Herbst waren die Innenausbauarbeiten zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber doch so weit vorangekommen, dass man Gottesdienst hätte abhalten können. Im September wurden auch die beiden Glocken aufgezogen.

Die feierliche Konsekration war aber erst für Mai 1936 vorgesehen. So wurde am 20. Oktober 1935, dem Kirchweihsonntag, die Kirche durch Stadtpfarrer Meindl von Sulzbach in festlichen Rahmen vorläufig eingeweiht (Benediktion) und als 1. Kirche der Diözese Regensburg unter das Patronat des Heiligen Bruder Konrad gestellt.

Das alte Altarbild aus der Kapelle, die Kreuzwegstationen, das Harmonium und ein Marienbild (gestiftet von Familie Gebhard (Nr. 8) wurden in festlichem Zug in die neue Kirche überführt.

1936 Am 21.Mai wurde die Kirche durch Weihbischof Dr. Johann Baptist Höcht unter großer Beteiligung der Bevölkerung feierlich eingeweiht (Konsekration). Gegen Ende des Krieges (um 1944) mussten, wie überall im Land, die (beiden) Kirchenglocken abgeliefert werden. Sie wurden zur Herstellung von Munition eingeschmolzen. Es blieb nur die kleine Glocke in der Kapelle übrig. Das Glöckchen war aber zu klein. es wurde daher leihweise gegen eine größere Glocke aus dem Privatbesitz des Anwesens Franz Erras von Kötzersricht ausgetauscht. Der Tausch sollte, sobald die Kirche Iber wieder eigene Glocken hat, rückgängig gemacht werden. Nach dem Krieg erhielt die Kirche in Iber eine übrig gebliebene Einzelglocke der Pfarrkirche von Hahnbach, nachdem dort ein vollständiges neues Geläut beschafft worden war. Eine zweite Glocke, dazu passend wurde hinzu erworben, so dass auch das Geläute in Iber nun wieder vollständig und harmonisch war. Der Glockentausch mit Erras von Kötzersricht wurde daraufhin wieder rückgängig gemacht.

1948 erbaute der Orgelbauer Heinrich Kardus aus Vilseck eine einfache einmanualige Pfeifenorgel, die noch heute Betrieb ist. Die Rechnungen wurden zum Teil noch in RM, zum Teil in DM bezahlt.

1965 wurde eine elektrische Bankheizung in der Kirche installiert.

Kircheninnenraum vor der Umgestaltung.

1968 vom 12. bis 24. Februar erfolgte die Umgestaltung des Altarraumes im Zuge der Liturgie-reform des 2. Vatikanischen Konzils. Dabei wurde der Altar von der Apsisrückwand abgesetzt, so dass die Messe zum Volk hin gelesen werden kann. Auch der Tabernakel wurde versetzt und der Bodenbelag im Altarraum erneuert. Das alte Altarbild hatte im umgestalteten Altarraum nun keinen Platz mehr und wurde am Aufgang der Empore angebracht.

1968 wurden ein großes Altarkreuz und ein dazu passendes Lesepult (Ambo) beschafft, die Elektroinstallation erneuert, neue Lampen eingebaut und, überwiegend in Eigenarbeit der gesamte Innenraum renoviert.

1972 beschaffte die Kirchenverwaltung eine aus Lindenholz geschnitzte Statue des Hl. Bruder Konrad (Kosten 3.200 DM); außerdem wurde ein Windfang eingebaut.

1974 und in den folgenden Jahren wurden durchgeführt: unter anderem die Neumöblierung der Sakristei, 1977: Einbau eines automatischen Läutwerkes für die beiden Glocken; 1978/79: Die Kirche wurde außen vollständig renoviert und neu gestrichen, die Außenpflasterung ausgebessert und der Treppenaufgang von der Strasse her erneuert und mit Granitplatten belegt. Zwischen Kirche und dem alten Raiffeisenstadl (Früher "Dampferstodl) wurde ein Parkplatz für Kirchen- und Jugendheimbesucher angelegt.

1981 wurde das schadhafte Pflaster im Turm erneuert, eine Holzwurmbekämpfung im Turm und Dachstuhl durchgeführt, 1983 ein neues Gestühl für die Empore beschafft und das Waschbecken in der Sakristei einschließlich Wandfliesen erneuert.

1982 erhielt die Kirche eine fast lebensgroße, geschnitzte Muttergottesstatue (gefertigt von Holzbildhauer Mauermann/Weiden), die als "Gegenstück" zur rechtsseitigen Bruder-Konrad-Statue auf der linken Seite des Altarbogens (an der Stelle des früheren Maialtars) ihren Platz erhielt.

1985 feierte die Ortschaft und Filialgemeinde Iber im festlichen Rahmen das 25-jährige Bestehen der Bruder-Konrad-Kirche.

1990/91 wurde der bisher nicht gebretterte Dachboden der Kirche mit einem Bretterfußboden versehen und ein Abstellraum eingebaut.

1992 beschloss die Kirchenverwaltung den Abbruch des „Dampferstadls“ (in Eigenleistung) und den Erwerb der Grundstücke Plnr. 104 von der Marktgemeinde Hahnbach und der Plnr. 103 von 1993 der Raiffeisenbank Hahnbach sowie die Außenrenovierung des Kirchturms..

1993 wurde der Dampferstadl abgerissen und anlässlich des 110-jährigen Gründungsfestes der Freiwillige Feuerwehr Iber nicht nur der Kirchturm, sondern die ganze Kirche außen renoviert. Dank vieler freiwilliger Leistungen und Spenden waren keine Ausgaben zu verzeichnen. Im Laufe der Jahre waren wiederholt auch Renovierungen der Orgel durchzuführen.

2004 wurde die Erneuerung der elektrischen Anlage und der Beleuchtung in Angriff genommen. 2005 eine Funkuhr und eine automatische Steuerung des Glockengeläutes installiert

2008 Wegen des Holzwurmbefalls in den Balken und im Gestühl der Kirche waren in früheren Jahren schon wiederholt Bekämpfungsmaßnahmen ohne nachhaltigen Erfolg durchgeführt worden. Man beschloss daher bei einer Fachfirma ein Angebot über eine Gesamtbegasung einzuholen und bei der Diözese um einen Zuschuss nachzusuchen.

2009 wurde diese Begasungsaktion mit einem Kostenaufwand von 24 000 Euro dann durchgeführt. Die Kirche stellte sich während dieser Zeit in einem ganz ungewöhnlichen Aussehen dar, da die Umhüllungsplane in den Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold gehalten war.

2010 wurde das 75. Jahr seit der Erbauung der Kirche 2 Tage lang festlich begangen.